In diesem Beitrag werden von Professor Dr. Jürgen Richter und Professor Dr. Ulrich Kortenkamp verschiedene Sichtweisen zu den Verbindungen zwischen Mathematik und Architektur aufgezeigt. Während die Mathematik die Möglichkeit der Freiheit besitzt, also Strukturen losgelöst von materiellen Beschränkungen zu studieren, muss die Architektur mit der Umsetzbarkeit kämpfen.

Neben den Basisthemen der Symmetrie und der Anschauung zu Ornamenten, werden sehr wissenschaftlich aktuelle Themen, wie fraktale Strukturbildungen von Gebäuden, betrachtet.
Wie kann man ein Gebäude mit so wenig Material wie möglich gestalten? Diese Antwort findet man in dem Thema zu Minimalflächen. Diese neue Gebäudekonzepte, sind vor allem durch die Einbeziehung von Computern heute möglich.

Die Mathematik hat in der Architektur primär die Aufgabe als Grundlage von Baustatik, Materialphysik und räumlicher Formgebung zu dienen. Die Auswahl der Strukturen von Architekten spiegelt die Zeit gut wieder. Die Funktion und Bedeutung des Gebäudes wie auch die Kultur und Aktivitäten eines Volkes findet man so im Zeitgeist der Gebäude wieder, womit das Verhältnis von Mathematik und Architektur zwangsweise ein dialektisches ist.