Our "Math Maker" of the months May and June 2023 is Marie-Francoise Roy
Marie-Françoise Roy war bis zu ihrer Pensionierung Professorin an der Universität in Rennes in der Bretagne. Sie ist bekannt für ihre Arbeiten und Bücher zu Algorithmen für die reelle algebraische Geometrie. Sie ist Mitglied mehrerer Vereinigungen zur Förderung von Frauen in mathematischen und allgemein wissenschaftlichen und technischen Studiengängen und Berufen. Außerdem ist sie Mitglied von Vereinigungen, die sich für die wissenschaftliche Entwicklung in Afrika, insbesondere in Niger, einsetzen. Gründe genug, die engagierte Mathematikerin für Ihre zahlreichen Aktivitäten auszuzeichnen.

Marie-Françoise Roy was a professor at the University of Rennes in Brittany until her retirement. She is known for her work and books on algorithms for real algebraic geometry. She is a member of several associations for the advancement of women in mathematical and general scientific and technical studies and careers. She is also a member of associations working for scientific development in Africa, particularly in Niger. Reasons enough to award the dedicated mathematician for her numerous activities. Her motto (ihr Motto):

 

sie fasziniert, überrascht und kreative Köpfe erfordert. Denn viele – übrigens oft einfach zu formulierende – Probleme sind noch ungelöst ...

 

„Mathematics counts because it is fascinating, surprising and requires creative minds, so many problems easy to formulate are still unsolved ...“

 When and how have you started to love mathematics (as a child, at school, as a student)?
I started to love mathematics as a child, both arithmetic and geometry. But I chose mathematics when I was a student. Before I was very attracted by archeology.

Wann und wie haben Sie begonnen, Mathematik zu mögen?
Ich habe mich schon als Kind für Mathematik interessiert, sowohl für Arithmetik als auch für Geometrie. Aber im Studium habe ich mich für die Mathematik entschieden. Davor hat mich auch die Archäologie sehr gereizt.

Have you taken part in any math competitions in your youth?
No math competition for me during my youth. I prefer collaboration to competition anyway.

Haben Sie in Ihrer Jugend an Mathematikwettbewerben teilgenommen?
Nein, keine Mathematikwettbewerbe in meiner Jugend. Ich ziehe Zusammenarbeit dem Wettbewerb sowieso vor.

When did you decide to study math and what was your motivation?
I chose math because it was easy for me and I wanted to become a secondary school teacher. But when I met Yvette Amice a woman professor at Ecole Normale Supérieure de Jeunes Filles, she encouraged me to do research in math and teach at the university.

Wann haben Sie sich entschlossen, Mathematik zu studieren, und was war Ihre Motivation?
Ich habe mich für Mathematik entschieden, weil sie mir leicht fiel und ich Sekundarschullehrerin werden wollte. Aber als ich Yvette Amice kennenlernte, eine Professorin an der Ecole Normale Supérieure de Jeunes Filles, hat sie mich ermutigt, in Mathematik zu forschen und das Fach an der Universität zu unterrichten.

Which arguments (reasons) would you give a young person of today to study math?
If you like mathematics, study mathematics! It will not restrict your choices. So many domains of human activities need more and more math nowadays.

Welche Gründe würden Sie einem jungen Menschen von heute nennen, Mathematik zu studieren?
Wenn du Mathematik magst, studiere Mathematik! Das wird deine Wahlmöglichkeiten später nicht einschränken. Sehr viele Bereiche brauchen heutzutage mehr und mehr Mathematik.

Who had the idea and what was the motivation for founding the initiative "women in math“?
The idea of Celebrating Women in Mathematics on May 12 was proposed in 2018 by the Women’s Committee of Iranian Mathematical Society and was approved by the hundreds attendees of (WM)2, the World Meeting for Women in Mathematics:
People celebrate women in mathematics in all possible ways. It is a very joyful event!

Wer hatte die Idee und was war die Motivation für die Initiative "Frauen in der Mathematik"?
Die Idee, am 12. Mai Frauen in der Mathematik zu feiern, wurde 2018 vom Frauenkomitee der Iranischen Mathematischen Gesellschaft vorgeschlagen und von den Hunderten Teilnehmerinnen des (WM)2, des Welttreffens für Frauen in der Mathematik, gebilligt: Die Menschen feiern Frauen in der Mathematik auf alle möglichen Arten. Es ist ein sehr fröhliches Ereignis!

M FRoy28april2023Marie-Françoise Roy (Quelle: privat)

What kind of activities are there worldwide on this commemoration day?
We have a website. You are welcome to visit it to see all the existing initiatives taking place in all the parts of the world. There are Panel discussions, exhibitions, gatherings of all kind, in person or virtual, movie projections, math lectures given by women ... This year we organize the free screening of a very interesting film on the soviet mathematician Olga Alexandrovna Ladyzhenskaya by Ekaterina Eremenko and our network is busy producing translations of the english subtitles of the film in French, Italian, Persian, Portuguese, Spanish and Turkish.

Was für Aktivitäten gibt es weltweit an diesem Gedenktag?
Wir haben eine Website. Schauen Sie sie an: Sie zeigt die vielen Initiativen, die in aller Welt stattfinden: Podiumsdiskussionen, Ausstellungen, Versammlungen aller Art, in Präsenz oder virtuell, Filmvorführungen, Mathevorlesungen von Frauen ... In diesem Jahr organisieren wir die kostenlose Vorführung eines sehr interessanten Films über die sowjetische Mathematikerin Olga Alexandrovna Ladyzhenskaya, gedreht von Ekaterina Eremenko, und unser Netzwerk arbeitet an der Übersetzung der englischen Untertitel des Films ins Französische, Italienische, Persische, Portugiesische, Spanische und Türkische.

You have been the leader of the project Gender Gap in Science. What was it about and why was it necessary?
The gender gap is huge in all sciences, specially in mathematics and computer science and women are underrepresented and discriminated against. In 2016, The International Science Council was calling for interdisciplinary projects. The International Mathematical Union had created the Committee for Women in Mathematics in 2015 and I was its chair. IMU together with  the International Union for Pure and Applied Chemistry proposed "A Global Approach to the Gender Gap in Mathematical, Computing, and Natural Sciences: How to Measure It, How to Reduce It?" which was approved. Eleven international organizations were part of it.

Sie haben das Projekt "Gender Gap in Science" geleitet. Wir sprachen damals zwar schon ausführlich darüber, aber bitte sagen Sie uns hier nochmal kurz: Worum ging es dabei und warum war es notwendig?


Die Kluft zwischen den Geschlechtern ist in der Wissenschaft groß, besonders in der Mathematik und Informatik: Frauen sind unterrepräsentiert und werden diskriminiert.
Im Jahr 2016 rief das International Science Council (ISC) zu einem interdisziplinären Projekt auf. 2015 hatte die Internationale Mathematische Union IMU (www.mathunion.org) das Kommittee für Frauen in der Mathematik gegründet, dessen Vorsitzende ich war. Die IMU schlug zusammen mit der Internationalen Union für Reine und Angewandte Chemie ein Projekt vor: "A Global Approach to the Gender Gap in Mathematical, Computing, and Natural Sciences: How to Measure It, How to Reduce It?" Der Vorschlag wurde angenommen. Elf internationale Organisationen waren daran beteiligt.

Please give a few examples about the outcome of this project.
The Gender Gap in Science Book with the results of the project, the Gender Gap in Science Booklet which presents the project and its recommendations and exists in several languages. And t
he Standing Committe for Gender Equality in Science which is a permanent structure grouping more than 20 scientific unions.

Bitte nennen Sie einige Beispiele für die Ergebnisse dieses Projekts.
Zum Beispiel das Buch "Gender Gap in Science" mit den Ergebnissen des Projekts , das das Projekt und seine Empfehlungen vorstellt und in mehreren Sprachen vorliegt. Dann der Ständige Ausschuss für die Gleichstellung der Geschlechter in der Wissenschaft – eine ständige Struktur, die mehr als 20 wissenschaftliche Vereinigungen umfasst.

(Redaktioneller Hinweis: beim englischen Text handelt es sich um das Original, beim deutschen um eine Übersetzung.)

Die promovierte Mathematikerin an der Technischen Universität  München und die Mathematiklehrerin am Münchner Elsa-Brändström-Gymnasium organisieren seit mittlerweile 15 Jahren gemeinsam den Tag der Mathematik für Schüler*innen (TdMfS*S), der am „Department of Mathematics der TUM School of Computation, Information and Technology“ der Technischen Universität München (TUM) stattfindet.

Der vielfältige Mathematik-Aktionstag hat sich über die Jahre in der Region zu einer Institution entwickelt, so dass der Zugang inzwischen alleine aus Platzgründen auf maximal 500 Teilnehmende begrenzt werden musste. Um trotzdem mehr interessierten Schüler*innen einen TdMfS*S zu ermöglichen,  wurde inzwischen ein ähnlich erfolgreicher Ableger mit rund 300 Teilnehmer*innen in Augsburg ins Leben gerufen. Thomas Vogt vom DMV-Medienbüro sprach mit Vanessa Landgraf (VL) und Silke Karl (SK) über die Anfänge und Erfolge des Münchner Tags der Mathematik.

IMG 8473 SilkeKarlVanessa LandgrafSilke Karl [links] und Vanessa Landgraf [rechts]
Foto: Paul Stein

Bitte erzählen Sie uns zunächst, wie der Tag der Mathematik für Schülerinnen und Schüler seinen Anfang nahm, Frau Landgraf,  und wann und warum Sie, Frau Karl, den Aktionstag für sich und ihre Schülerinnen und Schüler entdeckt haben.

SK: Der Tag der Mathematik wurde 2000 von Prof. Dr. Fritsch, Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), und Frau Ute Schätz, Fachgruppenleiterin für Mathematik beim Bayerischen Philologenverband, ins Leben gerufen. Ein Kollege motivierte mich damals zur Mitarbeit. 2005 übernahm ich dann von Frau Schätz die Leitung der Fachgruppe Mathematik, es gab einige Umstrukturierungen und so fand 2009 der zehnte Tag der Mathematik erstmalig an der Technischen Universität München (TUM) statt.

VL: Der erste Kontakt entstand im Jahr der Mathematik 2008 über einen Austausch mit der LMU zu mathematischen Veranstaltungen. Es wurde nach Unterstützung für den damaligen Tag der Mathematik, kurz TdM,  gesucht. In diesem Prozess landete er dann 2009 erstmalig als „TdMfSS“ an der TUM. Der Zusatz „für Schülerinnen und Schüler“ war damals notwendig, weil die Absolventenverabschiedung der TUM damals auch den Namen „TdM“ führte.

Was macht das besondere Format des Tags der Mathematik für Schülerinnen und Schüler aus? Worauf sind Sie besonders stolz?

SK: Im Team(!) mathematische Knobelaufgaben lösen, „freiwillig“ sich samstags mit Mathematik beschäftigen, Mathematik von einer anderen Seite her erleben, Vorlesungsluft schnuppern, gemeinsam Spaß an Mathematik zu haben – all das macht den TdMfS*S aus.

VL: Wenn Kinder alles um sich herum vergessen, um fröhlich und konzentriert sogar auf dem Fußboden sitzend Mathe-Aufgaben zu lösen (weil auf dem Weg zu den Tischen zu viel Denkzeit verloren gehen könnte), dann lacht mein mathematisches Herz.

Besonders freut es mich, wenn Studierende, die beim TdMfS*S mithelfen, mir erzählen, dass sie früher selbst am TdMfS*S teilgenommen haben und diesen Tag ganz toll fanden.

Wie hat sich das Angebot über die Jahre entwickelt und welche Aktivitäten haben sich dabei als besonders beliebt und erfolgreich erwiesen?

VL: Frau Karl hat die Umstrukturierung ja schon angesprochen. Uns war und ist es wichtig, Mathematik im Team erlebbar zu machen. Somit gibt es bei uns keine strenge Kontrolle und Aufsicht beim Lösen der Aufgaben, sondern stattdessen große Posterwände mit den Aufgaben in unserer Magistrale und dem ausdrücklichen Wunsch nach Zusammenarbeit in den Teams. Für Schüler*innen ohne Team werden jeweils neue Teams auch schulübergreifend gebildet. Während der Korrekturphase gibt es für alle Schüler*innen spannende und altersgerechte Vorlesungen und Workshops. Das große Finale ist natürlich dann die Verlosung der Preise.

SK: Früher, im alten Format, konnten nur die Mathecracks die Preise abräumen, mittlerweile gibt es für die richtigen Lösungen Coins, die in eine Lostrommel wandern. Mit jeder gelösten Aufgabe erhöht sich damit die Chance auf einen Hauptgewinn, aber auch mit nur einer richtig gelösten Aufgabe hat man eine Chance darauf. Zudem gibt es am Ende ein kleines mathematisches Goodie für jede*n.

VL: Die Idee mit den Coins und der Lostrommel haben wir von einem unserer früheren Formate bei der Nacht der Mathematik übernommen.

 

sie voller Wunder ist.

 

Wie haben Sie es geschafft, die Schulen der Region München zu aktivieren?

SK: Das war gar nicht nötig. Die Kolleg*innen des Arbeitskreises und alle die, die als fleißige Korrektor*innen und Workshopleiter*innen den Tag mitgestalten, haben die Idee in ihre Schulen getragen und die Resonanz war umwerfend.

VL: Und natürlich weisen wir ergänzend mit Webseite und Informationspost auf dieses und unsere anderen Angebote hin.

Inwiefern bereichert der Tag der Mathematik den Schulunterricht, Frau Karl? Was würden Sie sich hier sich für die Zukunft für die Schulen wünschen?

SK: Den Schüler*innen wird hier die Möglichkeit gegeben, miteinander Lösungsansätze zu diskutieren und Lösungsstrategien zu entwickeln. Auch ungewöhnliche und kreative Wege können dabei beschritten werden,  Weiter- oder „Um die Ecke“- Denken ist ausdrücklich erwünscht. Dafür besteht im normalen Schulunterricht leider zu wenig Zeit. Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass sich die Erkenntnis durchsetzt, dass jede*r im Fach Mathematik erfolgreich sein kann.

VL: Ich glaube, dass auch das Wesen der Mathematik erfahrbar wird: Mathematik ist eben nicht nur Zählen und Rechnen, sondern Kombinieren, von etwas Bekanntem auf etwas Unbekanntes schließen, vom Kleinen ins Große und auch umgekehrt zu denken, sich dabei ordentlich zu wundern, zu staunen und – wenn alles gut gelaufen ist und man die Lösung gefunden hat – den AHA-Moment zu genießen.  Für mich hat Mathematik eine innere Schönheit und einen inneren Zauber – beides ist am TdMfS*S immer sehr lebendig zu spüren.

Wie wird der Tag der Mathematik finanziert und ist das Angebot für die Schülerinnen und Schüler kostenfrei?

SK: Das Angebot ist für die Schüler*innen kostenfrei. Finanzielle und materielle Unterstützung für die Vorbereitung und Durchführung des Wettbewerbs und der Workshops erhalten wir vom Bayerischen Philologenverband. Zudem sind ca. 30 Lehrkräfte freiwillig aktiv bei der Erstellung der Aufgaben, deren Korrektur, Workshop-Angeboten oder auch allein nur  bei der Begleitung ihrer Schüler*innen involviert. Die Schüler*innen meines P-Seminars sowie aktive als auch ehemalige Schüler*innen des Städt. Elsa-Brändström-Gymnasiums sind in jedem Jahr unterstützend dabei, sie nutzen auf diese Weise die Chance, auch nach der 10. Klasse am TdMfS*S teilnehmen zu dürfen.

VL: Die TUM übernimmt die Kosten für die studentischen Hilfskräfte, die Preise und das mathematische Goodie am Ende der Veranstaltung für alle. Bei uns in der Mathematik gibt es immer wieder Professor*innen und Mitarbeiter*innen, die sich freiwillig am Samstag mit Vorträgen und organisatorischer Unterstützung einbringen.

SK + VL: Wir freuen uns beide immer sehr über diese Unterstützung, ohne die der TdMfS*S in seiner jetzigen Form gar nicht möglich wäre.

Welche erfolgreichen Formate haben Sie nach Augsburg exportiert? Wie läuft der Tag dort ab und planen Sie weitere „Exporte“?

Der Tag läuft weitestgehend so ab wie in Garching, die Aufgaben sind an beiden Standorten dieselben. Weitere „Exporte“ sind nicht geplant, es gab allerdings schon einmal Anfragen aus der Oberpfalz.

Was sind ihre Pläne für den Tag der Mathematik für die nächsten Jahre?

Wir wünschen uns, dass der TdMfS*S die Begeisterung für Mathematik über die Jahre hinweg erhält und jeder Altersstufe eine spannende und aktive Auseinandersetzung mit Mathematik ermöglicht.

In der Regel kommt die Hälfte der Teilnehmer*innen aus den Jahrgangsstufen 5 und 6, zwei Drittel der übrigen Hälfte aus den Jahrgangsstufen 7 und  8 und das restliche Sechstel (Haben Sie mitgerechnet?) aus den Jahrgangsstufen 9 und 10.  Wir würden uns aus allen Jahrgangsstufen gleich hohe Teilnehmer*innen-Zahlen wünschen; die Beschränkung der Teilnehmer*innen-Zahl geht oft zugunsten der Jahrgangsstufen 5 und 6 aus. Theoretisch könnte man natürlich überlegen, einen größeren Hörsaal zu finden – praktisch haben wir aber festgestellt, dass „größer“ nicht zwangsläufig „besser“ ist und zu Lasten der Atmosphäre gehen würde.

Es ist wunderbar, wenn das Feuer der Mathematik in jungen Menschen brennt – wir freuen uns, wenn jeder Tag der Mathematik für Schüler*innen immer wieder ein „mathematisches Hölzchen“ nachlegen kann.

IMG SK VL FotoStellwändeTag der Mathematik
Foto: Jürgen Richter-Gebert

Der junge Referendar Merten Rehm (MR, 26 J.) und seine Mentorin Birgit Alcnauer (BA, 53 J.) unterrichten beide mit viel Herzblut am Luther-Melanchthon-Gymnasium in der Lutherstadt Wittenberg Mathematik. Beide bauen besonders motivierende Ideen in ihren Mathematikunterricht ein. Die Klasse 8b von Herrn Rehm gewann bei der 2. Sonderverlosung von „Mathe im Advent 2022" einen Sonderpreis. Stephanie Schiemann von der Mathe im Leben gGmbH sprach mit den beiden nach dem Abschluss des Wettbewerbs.

Foto 1 Rehm Alcnauer Hundertwasserschule Astrid HötteBirgit Alcnauer [links] und Merten Rehm [rechts]

 

Woher kommt Ihre Liebe zur Mathematik? Können Sie sich noch an ein bestimmtes Ereignis erinnern?

(BA) Mich faszinierten in der Mathematik schon immer ihre Logik, Eindeutigkeit und Kürze. Das begann mit Sicherheit in der Grundschulzeit, spätere Termumformungen bei meinem Mathematik-Lehrer Herrn Würzberg sowie Differential- und Integralrechnung förderten die Affinität zur Mathematik. Dies fand seinen Höhepunkt im Studium der Algebra, Stochastik und vielem mehr an der Martin-Luther-Universität Halle/Saale. Die Liebe zur Didaktik der Mathematik eröffnete meine strukturierte Mentorin Fräulein Wienhold in der Referendarzeit.

(MR) Es gibt kein bestimmtes Ereignis. Es sind verschiedene einzelne Momente und Erfahrungen. Angefangen über gemeinsames Sudoku-Lösen mit meiner Großmutter, über Rätseln in Escape Rooms bis hin zum Erklären von mathematischen Sachverhalten für Mitschüler während der Schulzeit.

 

Sie sind ein Duo „Referendar & Mentorin". Was macht ihnen beiden an der Zusammenarbeit so viel Spaß? Was fasziniert Sie am Lehrerberuf?

(BA) Für mich ist es eine Freude, meine Fähigkeit Schüler*innen für Mathematik zu begeistern, weiterzugeben. Die grundlegende Struktur einer Mathematik-Stunde ist unabdingbare Voraussetzung für modernen, fordernden und fröhlichen Mathematik-Unterricht. Ebenso möchte ich die Struktur der Leistungsüberprüfung weitergeben, um sehr gute Abiturergebnisse unserer Schüler zu erzielen.
Von Merten Rehm bekomme ich dabei viele Impulse hinsichtlich neuer Medien wie Software oder aus seinen Seminaren moderne Quellen zum Unterricht. Phantasievolle Ideen wie Dartspielen und Berechnung der Wahrscheinlichkeiten am Kreis durch unseren Referendar bereichern meinen Unterricht ebenso wie das Nachspielen von aktuellen Reality-Spielshows im Unterricht.

(MR) Es ist unglaublich bereichernd und inspirierend. Frau Alcnauer ist eine großartige Lehrerin. Sie gibt mit sehr viel Elan und Motivation Ihre Leidenschaft an die nächste Generation weiter. Zudem ist Sie eine durchweg positive Macherin und strahlt eine unglaubliche Lebensfreude aus: Das Lernen; das eigene und das von und mit den Mitmenschen.

Wer selbst die Mathematik liebt, kann es i.d.R. auch besser weitergeben. Was macht Ihnen am Unterrichten Spaß? Können Sie 1-3 Beispiele nennen?

(BA) Im Jahr 2017/18, also weit vor der Pandemie, haben wir an der Schule eine schulinterne Lernsoftware, Mathe-Flow https://mathe-flow.thinkific.com/, selbst programmiert. Der Entwickler der Software studiert jetzt erfolgreich im Bereich Wirtschaft. Unsere Schüler*innen nutzen diese Software, um selbständig neue Lernimpulse in Mathematik zu bekommen und ihre Leistungen zu verbessern. Im Informatik-Unterricht arbeiten wir gemeinsam mit dem Entwickler dieser Software an der ständigen Erweiterung.
Besondere Freude bereitet mir meine Tätigkeit in der Mathematik – Begabtenförderung. Spielerisch, bastelnd, phantasievoll werden Zusatzthemen der Mathematik und andere Aufgabentypen in der Arbeitsgemeinschaft bearbeitet. Diese Schüler*innen sind oft besonders erfolgreich bei mathematischen Wettbewerben.
Ich nutze im Unterricht oft den Einsatz von musikalisch aufbereiteten Inhalten der Mathematik. Der Lerneffekt und der Spaß bei den Schüler*innen erhöhen sich deutlich.

(MR) Ich mag Diskussionen mit den Schüler*innen. Aber noch besser sind das Erleben von Aha-Momenten. Am schönsten sind jedoch die Momente der Freude. Wenn beispielsweise ein Jugendlicher eine Verbesserung bei seinen Leistungen erzielt und dies freudestrahlend realisiert.

 

Im Vorgespräch haben Sie mir von Ihrem persönlichen Stundenbeginn berichtet. Was machen Sie da Besonderes?

(BA) Ich liebe es, zu Beginn des Mathematikunterrichts Schätzaufgaben zu verschiedenen Themen zu stellen, zum Beispiel zur Wahrscheinlichkeit des Weihnachtstauwetters, zur Anzahl der 2022 in Wittenberg geborenen Babys, zum Geburtsjahr des Transistors und vieles mehr. An der Tafel stehen die Antworten im Multiple Choice Format: A, B oder C. Die Schüler*innen schätzen und schon sind wir auf Mathematik eingestimmt.
Übrigens haben meine Schüler*innen ausgerechnet, dass ich mit 80%iger Wahrscheinlichkeit C als richtige Antwort verwende.

(MR) Ich versuche, unterschiedliche Dinge zu machen. Abwechslung halte ich für wichtig!

 

(BA) sie universell und zeitlos ist.

Sie haben auch beide an „Mathe im Advent" teilgenommen. Können Sie kurz zusammenfassen, was das Angebot für Sie ausmacht und wie es mit ihren Schüler*innen gelaufen ist?

(BA) Meine Schüler *innen haben zahlreich und erfolgreich teilgenommen. Die kreative und liebevolle Gestaltung der Aufgaben im gewohnten Multiple Choice Format bereiten den Schüler*innen viel Freude. Sie können Denkstrukturen entwickeln, knobeln und haben nur die Lösung anzugeben.
Die weihnachtlich gestalteten Aufgaben stimmen in die Adventszeit ein. Gleichzeitig sind die Schüler*innen täglich meist und gerne mit der gesamten Familie im Bereich der Mathematik tätig. Eine tolle Idee!

(MR) Für mich war es eine weitere Möglichkeit, Schüler*innen für das Fach zu begeistern sowie eine Einstimmung mathematischer Art auf die Weihnachtszeit. Es ist zudem ein toller Pool mit spannenden Aufgaben. Die Schüler*innen waren sehr willensstark und haben bis zum Ende mitgemacht. Das finde ich sehr bewundernswert. Sie haben sich auch untereinander unterstützt, beraten und diskutiert. Daneben war es sehr überraschend, einen Preis zu gewinnen.

 

Planen Sie im Dezember 2023 wieder an „Mathe im Advent" teilzunehmen? Würden Sie im Ablauf/der Organisation mit den Schüler*innen etwas ändern?

Selbstverständlich werden wir, das Luther-Melanchthon-Gymnasium Wittenberg, im Jahr 2023 wieder an „Mathe im Advent“ teilnehmen. Unsere junge, dynamische Mathematik – Lehrerin Frau Herkt organisiert für alle Kolleg*innen die Anmeldung der Klassen bzw. Schüler*innen. Dazu bekommen die Schüler*innen vorab die Informationen und den Link für die entsprechende Klasse auch im Klassenspiel. Wir nutzen dabei auch die sehr gut vorbereiteten Materialien auf der Seite „Mathe im Advent“ und werden wieder die Schulflat in Anspruch nehmen. Weiter so und danke für das tolle Angebot!

(MR) Ja. Auf jeden Fall. Ich würde es stärker bewerben. Ich glaube, dass mehr Schüler*innen von dem Angebot profitieren sollten.

 

Ihre Schule, das Luther-Melanchthon-Gymnasium, wird auch Hundertwasserschule genannt. Warum? Woher kommt das?

(BA&MR) Unser Luther-Melanchthon-Gymnasium in Wittenberg besteht aus zwei Gebäuden, dem Haus Hundertwasser und dem Haus Melanchthon. Der Name Hundertwasserschule bezieht sich auf das Schulgebäude, welches von Friedensreich Hundertwasser umgestaltet wurde. Es wurde 1975 als einfacher Plattenbau vom Typ Erfurt II erbaut.

In der Wendezeit sollte das Schulgebäude abgerissen oder saniert werden. Es wurde entschieden, das Gebäude zu sanieren. Daraufhin startete eine Kunstlehrerin ein Projekt mit dem Titel „Meine Traumschule“. Die Arbeiten der Schüler*innen waren alle bunt, ideenreich und sehr vielfältig. Zudem wurden einige davon mit jenen von Hundertwasser assoziiert. Daraufhin schrieb,der Schulsprecher Hundertwasser an, ob er Interesse hätte, eine Schule zu gestalten. Er war nicht abgeneigt und so erfolgte ein Briefwechsel über ein paar Jahre hin und her. Irgendwann reichte es unserem damaligen Direktor und er fuhr nach Wien. Er war so überzeugend, dass er nach dem Termin mit dem Manager direkt von Hundertwasser persönlich empfangen wurde. Dieser war entsetzt und begeistert zugleich. Die Schülerarbeiten faszinierten ihn. Das Foto der damaligen Schule soll er jedoch quittiert haben mit den Worten „wie ein Hühnerstall“. Er sagte zu und versprach sogar seine Arbeit komplett kostenlos zu machen.

Seit dem 29. Mai 1999 steht nun der nach Plänen von Hundertwasser restaurierte Bau in Wittenberg und wird seither von zahlreichen Touristen aus der ganzen Welt bestaunt.

Martina Hofmanová ist Professorin für Mathematik, insbesondere Stochastik, an der Universität Bielefeld. Martina Hofmanová engagiert sich in der Lehre und in der Forschung gleichermaßen. Im September 2022 bekam sie auf der Jahrestagung der Deutschen Mathematiker-Vereinigung in Berlin die Minkowski-Medaille des Jahres 2022 überreicht. Am Rande der Jahrestagung sprach Thomas Vogt mit der jungen Mathematikerin über ihren Werdegang in der Mathematik.

 2022 09 12 Jahrestagung der Deutschen Mathematiker Vereinigung 1056Ilka Agricola [links] und Martina Hofmanová [rechts] (Foto: Bernd Wannenmacher)

Bitte nennen Sie ein Ereignis, das Ihre Liebe zur Mathematik befördert hat.

Am Gymnasium habe ich darüber nachgedacht, was und wo ich nach der Schulzeit studieren möchte. Ich habe bei mir gesehen, dass mir im Vergleich zu meinen Kommilitonen, die mit Mathematik große Probleme hatten, Mathematik relativ einfach fiel und mir sogar Spaß machte. Ich habe gedacht, dass ich diesen Vorteil einfach nutzen muss. So habe ich mich für Mathematik entschieden.

Wie ging es dann weiter?

Danach habe ich meinen Bachelor und Master in Mathematik an der Charles University in Prag gemacht, dann wollte ich promovieren, möglichst im Ausland. Eine tolle Chance kam dann in Form einer Dual-Promotion mit zwei Betreuern, einem in Prag und einem in Frankreich an der École Normale Supérieure de Cachan, Antenne de Bretagne. Das war eine sehr wertvolle Erfahrung, die mich zur Forschung gebracht hat. Als ich zu meiner ersten Konferenz nach Kanada fliegen konnte, habe ich mich entscheiden, dass ich in der Forschung bleiben möchte und Mathematik-Professorin werden will.

sie Probleme löst.

Im Jahr 2021 bekamen Sie dann einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC). Bitte erläutern Sie in drei Sätzen, worum es dabei geht.

Hauptziel des Projekts ist es wesentliche Beiträge zum Verständnis grundlegender Probleme in der mathematischen Theorie von Fluidströmungen zu leisten. Das Projekt basiert auf der Überzeugung, dass eine probabilistische Beschreibung bei der Modellierung von Fluidströmungen unabdingbar ist, um das chaotische Verhalten deterministischer Systeme nach der Explosion zu erfassen und Modellunsicherheiten aufgrund hoher Empfindlichkeit gegenüber Eingabedaten oder Parameterreduktion zu beschreiben.

Was bedeutet in diesem Kontext „Explosion“?

Explosion bedeutet hier, dass ab einem gewissen Zeitpunkt, der Explosion, die Lösungen nicht mehr glatt sind, womit dann auch der Verlust ihrer Eindeutigkeit einhergeht.

Sie wurden auf der Jahrestagung von ihrem Partner und ihrer kleinen Tochter begleitet. Wie alt ist sie und wie bekommen Sie deren Erziehung auch noch auf die Reihe?

Meine Tochter ist 14 Monate alt und bei ihrer Erziehung werde ich von meinem Mann unterstützt.

Sie würden also sagen, auch eine engagierte Forscherin kann Kinder bekommen? Was sind dafür aus ihrer Sicht notwendige Voraussetzungen?

Ja, natürlich. Gerade in der heutigen Zeit, sollte es kein Hindernis mehr sein, ein Kind groß zu ziehen, egal in welcher Position. Eine Voraussetzung ist ein familienfreundliches Umfeld, was mir die Universität Bielefeld auch bietet.

200810MartinaHofmanova UniBielefeldSarahJonekMartina Hofmanová (Foto: Sarah Jonek)


Julia Kroos, Tamara Grossmann und Joana Grah gründeten im Jahr 2021 die Initiative Her Maths Story, die Frauen in der Mathematik ein Gesicht und eine Stimme gibt. Kennen gelernt haben sich die drei Aktivistinnen während des Studiums an der Universität Münster. Das Projekt leiten sie ehrenamtlich, neben ihren Vollzeit-Jobs: Julia Kroos als Angewandte Mathematikerin bei der Bayer AG, Tamara Grossmann als Doktorandin an der University of Cambridge und Joana Grah als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Mit den engagierten Mathematikerinnen sprach Thomas Vogt vom DMV-Medienbüro. (Foto: Her Maths Story)

HMS team2

Wie kamen Sie auf die Idee die Initiative Her Maths Story zu gründen?  

Die Idee, Her Maths Story ins Leben zu rufen, entwickelte sich stetig durch den Austausch mit Freund*innen und Kolleg*innen, die auch im Bereich der Mathematik tätig sind. Wir haben gemerkt, dass trotz vieler großer und kleiner Unterschiede insbesondere Frauen vor ähnlichen Problemen und Herausforderungen stehen. Sei es regelmäßig überhört zu werden, nicht ernst genommen zu werden oder den Druck zu verspüren gesellschaftliche Erwartungen mit einer erfolgreichen Karriere in Einklang bringen zu müssen. Außerdem  haben wir selber erfahren, wie bereichernd es sein kann von anderen Mathematikerinnen und ihren Laufbahnen zu hören und sich auszutauschen. Frauen mit einem ähnlichen Hintergrund in den verschiedensten Positionen und Karrierestufen zu sehen, erweiterte für uns - insbesondere während des Studiums und der Promotion - den Horizont dessen, was mit einem Mathematikstudium und der Leidenschaft für die Mathematik erreichbar ist. Diese positiven Erfahrungen möchten wir mit Her Maths Story gerne weitergeben und stellen Frauen aus den verschiedensten Bereichen der Mathematik sowohl im akademischen Bereich als auch in der freien Wirtschaft vor - Frauen mit inspirierenden Geschichten und Lebenswegen, die oft alles andere als glatt oder linear verliefen.

Was ist Ihre Intention?

Unsere Intention ist es, so viele Menschen wie möglich zu erreichen: die Schülerin, die mit dem Gedanken spielt Mathematik zu studieren, die Studentin, die sich nicht vorstellen kann, wie das Leben als Mathematikerin aussieht und welche Vielfalt es birgt, aber auch die etablierte Mathematikerin, die sich als Frau in einem immer noch männerdominierten Feld alleine fühlt und den Austausch mit Kolleginnen vermisst. Diese Menschen möchten wir dazu bewegen sich für die Mathematik und all ihre vielfältigen Karrieremöglichkeiten zu begeistern. Wir wollen zeigen, dass es nicht nur den oder die stereotype Mathematiker*in gibt und oftmals auch keine “Bilderbuch-Karrieren” existieren. Vielmehr wollen wir die Menschen und ihre persönlichen Einflüsse und Wege innerhalb der Mathematik hervorheben. Insbesondere hoffen wir, dass sich andere Frauen weniger singulär fühlen in ihren Erfahrungen, Herausforderungen und Entscheidungen.

Bitte schildern Sie uns kurz, woraus Ihre Aktivitäten bestehen und was Sie sich von diesen erhoffen.

Auf unserer Homepage hermathsstory.eu veröffentlichen wir in regelmäßigen Abständen - zur Zeit alle zwei Wochen - Stories. Dies sind Geschichten von Frauen in der Mathematik, die von ihrem Werdegang, möglichen Hürden und Schwierigkeiten, Erfolgserlebnissen und von ihrer heutigen Tätigkeit erzählen. Außerdem veröffentlichen wir in unregelmäßigen Abständen Blogbeiträge. In diesen können sich Autorinnen einem Thema ausführlicher widmen, z.B. dem Thema Feminismus in der Mathematik oder wie der Alltag als Mathematikerin in unterschiedlichen Berufen aussieht, etwa als Software Developerin oder als Data Scientist.

Wir erhoffen uns von unserer Präsenz im digitalen Raum, dass Menschen auf uns aufmerksam werden, die vielleicht gerade keine Role Models in ihrem Leben haben, und möchten ihnen durch die Geschichten Mut machen ihren Weg in der Mathematik zu gehen. Wir wollen Frauen einen Raum geben, in dem sie ihre Erfahrungen teilen und von anderen lernen können, und gleichzeitig allen einen Einblick in das Leben einer Mathematikerin ermöglichen. Wir erhoffen uns vor allem eins: einen Ort zu schaffen, an dem sich Menschen vorurteilsfrei, ehrlich und unterstützend austauschen können.

Wie finden Sie Ihre Role Models und nach welchen Kriterien wählen Sie sie aus?

Die Auswahl unserer Role Models ist ein Mix aus Frauen, die wir direkt anfragen, und solchen, die auf uns zukommen. Zu Beginn sind wir mit Mathematikerinnen aus unseren eigenen Netzwerken gestartet. Mit der Zeit knüpfen wir immer mehr Kontakte in andere Bereiche und bekommen wunderbare Empfehlungen. Wir möchten die unterschiedlichsten Geschichten erzählen von geradlinigen Karrieren, von Laufbahnen mit Hindernissen und Richtungswechseln, von der Vereinbarkeit von Familie und Karriere, von Frauen, deren Passion die Mathematik ist, und von Frauen, die Mathematik nutzen um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren und einer anderen Leidenschaft nachzugehen.

Welches Feedback bekommen Sie aus der community (der Mathematik), speziell von den Frauen in der Mathematik?

Bis jetzt haben wir ausschließlich positives Feedback erhalten. Es sind viele Gespräche entstanden, z.B. in Pausen auf Konferenzen, bei denen Frauen ihre persönlichen Geschichten erzählten oder von ihren eigenen Role Models berichteten. Wir freuen uns immer sehr, wenn uns jemand auf Her Maths Story anspricht - übrigens sind das erfreulicherweise nicht nur Frauen. Wir finden es genauso wichtig, dass sich Männer für das Thema sensibilisieren, Interesse zeigen und unterstützen.

Wer sind ihre Unterstützer*innen und wie soll es mit Ihrer Plattform in Zukunft weitergehen?

Wir sind sehr dankbar für eine Reihe an Unterstützer*innen, die uns teilweise schon seit den Anfängen begleiten. Noch vor unserem Website-Launch tauschten wir uns mit European Women in Mathematics(EWM) aus und haben viel hilfreiches Feedback bekommen. Mittlerweile zählen auch weitere Mathematiker*innen-Vereinigungen und -Initiativen zu unseren Unterstützer*innen wie EMS, Newton Gateway to Mathematics, Plus Magazine und der Exzellenzcluster Mathematics Münster unserer Alma Mater. Außerdem hilft uns ein ehemaliger Kommilitone, der mittlerweile als Entwickler tätig ist, bei Fragen rund um das Thema Website Management.

Wir hoffen, in Zukunft unsere Kapazitäten ausweiten zu können. Das beinhaltet auch, mehr Menschen ins Team zu nehmen, denn es gibt noch so viele Geschichten zu erzählen und Mathematikerinnen vorzustellen. Wir sind immer offen für mögliche Kooperationen und Gespräche, denn nur zusammen können wir einen Unterschied machen und Dinge ändern.

es eine universelle Sprache ist, die helfen kann die Vergangenheit zu verstehen und die Zukunft zu formen und zu gestalten.